Weiter, weiter…immer weiter….
Nach diesem Motto des Herrn Oliver Kahn machten sich im Jahre des Herrn 2017 drei hoffnungsvolle Talente des Tennisclub Markelsheim unter Aufsicht eines älteren Herrn auf zu neuen Ufern. Neue Trainingsimpulse sollten das qualitativ eh schon hochwertige Spiel von Dany, David und Lars verbessern, selbst Roland aus der Altersgruppe der Rollatorfraktion hoffte auf Verbesserungen…naja, die Hoffnung….
Das Ziel der Exkursion war ebenso weit, wie exotisch. BÖBRACH im bayrischen Wald sollte für die nächsten Tage das Quartier der Trainingswilligen sein.
Warum ausgerechnet Böbrach? Markus Hantschk, der Profi-Trainer der dortigen Tennisschule war in der ATP Weltrangliste immerhin an Nummer 60 gelistet!! Wie sich zeigen sollte, war Markus nicht nur ein exzellenter Spieler, sondern ist auch ein engagierter und sehr einfühlsamer Trainer.
Nach gefühlten Wochen im Auto lag der Stress hinter der Gruppe und der Spaß vor ihnen. Nach einem gemeinsamen Abendessen und netten Gesprächen begab man sich früh zur Ruhe, als Sportler will man ja topfit zum Training erscheinen.
Am nächsten Morgen ging es dann um 9 Uhr zur 90-minütigen ersten Trainingseinheit mit Markus…und die wurde gleich zur Offenbarung. Wie zu befürchten, stellte er sehr schnell fest, dass die Truppe noch ein ganz klein wenig Verbesserungspotenzial hat. Sehr ausführlich und kompetent führte er dann durch ein richtig gutes, auf die Gruppe exakt zugeschnittenes Trainingsprogramm. Bei manchen Erklärungen blieben diverse Münder offenstehen….so hatte man das noch nie gehört oder gesehen. Aber Markus erklärte nicht nur, er führte auch vor, warum manche Unsauberkeiten im Spiel solch verheerende Wirkungen haben können, wie sie gelegentlich zu sehen sind. Das war schon sehr beeindruckend. Nachdenklich und motiviert zugleich ging es dann in die Pause zu einem kleinen Snack und einem Kaffee bei strahlendem Sonnenschein. Wie nicht anders zu erwarten, lachte uns den ganzen Samstag die Sonnen an…an, nicht aus!
Nachmittags kam ein neuer Trainer ins Spiel. Manfred, ein etwas älterer Trainer, war mit genauso viel Elan bei der Arbeit wie Markus. Bei ihm gab es wieder andere Schwerpunkte als bei seinem jungen Kollegen, aber es war wieder eine Trainingseinheit, die viel Spaß machte und sehr lehrreich war. Besonders gut waren seine Tipps in Bezug auf Wettbewerbe mit Freizeitmannschaften und dergleichen mehr. Trotz seines hohen Alters ( angeblich war er sogar noch älter als Roland..), hatte er ein sehr gutes Auge für die Fehler, die es auszumerzen galt. So erkannte er auch gleich an Lars` Aufschlag, dass dieser einwandfrei ein Breakdancer wäre. Außerdem hatte er eine unvergleichliche Art die Mannschaft in seinem Dialekt anzufeuern. „ Ihr seids doch Riesen-Lackel…do muass doch beim Aufschlag mehr kimma…“ war da zu hören und mit einem Blick auf unser Spielgerät fragte er nur, was wir da für Prügel hätten.
Nach 180 Minuten Training hatten wir uns eine Dusche und ein leckeres Abendessen verdient. Bei kalorienarmen, isotonischen Sportlergetränken sprach man über die so aufschluss- und erfolgreichen Trainingseinheiten und freute sich schon auf den nächsten Tag.
Dieser brachte dann die letzte Einheit, wieder mit Markus. Viele Übungen des vergangenen Tages wurden weiter ausgebaut und vertieft. Besonders beeindruckend war das Volley-Training. Er führte uns ganz praktisch vor, wie er von der Mitte des Platzes aus ganz schnell beiden Seiten abdecken kann. Da waren wir schon ziemlich sprachlos. 90 Minuten lang gaben noch einmal alle Vollgas und er ging gezielt mit jedem auf seine Schwächen ein und gab praktische Tipps, auch erklärte er, wie wir das zukünftig selbst weiter trainieren und verbessern können. So waren Volley-Queen Dany, Rückhand-Kanonier David, Vorhand-Monster Lars und Roland erschöpft, aber begeistert, als es ans Abschied nehmen ging. Wobei allen klar war, dass es ein Abschied auf Zeit und nicht für immer sein würde.
Dieses Trainingslager war grandios. Unglaublich, was wir in den Trainingseinheiten erklärt und vorgeführt bekamen, unglaublich, wie einfühlsam und engagiert die Trainer waren. Es war eine tolle Erfahrung und uns ist klar, dass wir da spätestens nächstes Jahr wieder hinwollen. Vielleicht bekommen wir dann ja eine größere Gruppe zusammen!
Nachtrag: Die Gerüchte, dass in dem Hotel nach unserem Aufenthalt alle Silvanervorräte vernichtet gewesen wären, sind bösartige Unterstellungen und werden von uns vehement zurückgewiesen!
Es war Grauburgunder….